Anmerkung
Liebe Leserin, lieber Leser,
an dem Tag, als Amanda Gorman ihr Inauguration-Poem für den neuen Präsidenten der U.S.A., Joe Biden, vortrug, warf ich im rechten Moment einen Blick auf die Fernseh-Übertragung dieser Zeremonie. Ich war fasziniert von der kraftvollen Sprache dieser jungen Frau. Zu dem Zeitpunkt hatte ich noch ein gestörtes Verhältnis zu den Vereinigten Staaten und ihrer Sprache.
In den Sommerferien nahm ich es mir jedoch vor, dieses beeindruckende Gedicht für deutschsprachige Menschen zugänglich zu machen, die vielleicht nicht weit genug in die englische Sprache einzusteigen vermögen. Die Ferien reichten nicht. In gewissen Abständen nahm ich mir den Text immer wieder vor, korrigierte weiter, manchmal auch wieder zurück, bis ich jetzt diesen Text vor mir habe, mit dem ich rundum zufrieden bin.
Ich versuche hier, eine fließendere Übersetzung anzubieten, als es das Büchlein aus dem Verlag Hoffman und Campe meinem Eindruck nach vermochte und hatte dazu den Ehrgeiz, die zahlreichen Alliterationen und Reime, die Amanda Gorman verwendet, ähnlich zahlreich anzuwenden, wenn auch an anderen Stellen – schließlich lässt sich nicht Sinn und Klang gleichzeitig von einer Sprache in eine andere übertragen.
Gleichzeitig ist es mir ein Anliegen, den Text so wortgetreu wie möglich zu übersetzen und seine Aussagen in seinen vielen Bezugnahmen korrekt wiederzugeben.
Durch die Auseinandersetzung mit diesem schönen Text und seinem wichtigen Anliegen der Versöhnung habe ich mit der Amerikanischen Kultur und Sprache meinen Frieden gemacht.
An einer Stelle beziehe ich mich (wie Amanda Gorman auf Ereignisse und Texte der U.S.A.) auf ein Ereignis in Deutschland und erinnere an einen Satz von Angela Merkel, der für mich textlich und inhaltlich eine Parallele zum amerikanischen Text besitzt. Es geht um die Offenheit gegenüber Flüchtlingen und Migranten.
Hast Du, liebe Leserin, lieber Leser, für eine Stelle eine schönere Idee – das ist natürlich ganz subjektiv – so kannst Du mich gerne darauf hinweisen. Schreib mir einfach an meine Mailadresse, wie unter dem Index-Punkt <Kontakt> angegeben. Solche Änderungen meines Textes werde ich mit Nennung des Urhebers vornehmen. Vielleicht kommen wir auch in eine fruchtbare Diskussion.
Ich hätte gerne eine zweisprachige Ausgabe hier vorgestellt und habe Amanda Gorman angefragt, ob ich ihr Gedicht veröffentlichen darf. Leider bekam ich bisher keine Antwort von ihrem Pressebüro. Deshalb stelle ich hier nur meinen Text aus.
Ich wünsche mir, dass die Aussagen dieses Textes eine verbindende Wirkung auch auf deutschsprachige Leser haben. Meinem Eindruck nach wollte Amanda Gorman genau das erreichen: dass die Bevölkerung Amerikas sich miteinander verbunden fühlt. Deshalb betont sie so oft das „Wir“ und sagt: „Wir schließen die Kluft“.
Nun bedanke ich mich für Dein Interesse und wünsche berührende Momente beim Lesen!